Archiv für den Monat: März 2015

Natürlich stark

Positive PunkteWas nötig ist, damit ein Individuum (wieder) in einen guten Zustand kommt, ist so vielfältig wie der Mensch selbst. Die Kinesiologie kennt eine große Bandbreite an Stärkungsmöglichkeiten angefangen bei regelmäßigem Wassertrinken, dem sanften Halten der Stirnbeinhöcker oder Überkreuzbewegungen zur Integration der Gehirnhälften. Viele der Unterstützungen sind mit Bewegung verbunden wie z.B. auch die häufig eingesetzten Augen-Folgebewegungen. Aus der frühkindlichen Entwicklung wissen wir, dass wir uns am leichtesten über Bewegung entwickeln. So bieten Sport oder Yoga, wie auch das Aufhalten in der Natur gute Möglichkeiten Stress abzubauen und sich neu auszurichten.

Eine naturbelassene, gesunde Ernährung und das Weglassen schwächender Substanzen wie z.B. Industriezucker kann sich förderlich auf unser Wohlbefinden, Lern- und Sozialverhalten auswirken. Hilfreich können auch unterstützende Energien wie z.B. der Einsatz von ätherischen Duftölen, Heilpflanzen oder Bachblüten sein. Beim „Touch for Health“ TM werden bestimmte Akupunkturpunkte zur Stärkung gehalten, gerieben oder geklopft, so auch bei der EFT (Emotional Freedom Technique).  Ein unterschätztes Stärkungsmittel, das wir immer bei uns haben ist unser Atem. Der positive Effekt von bewusstem Atmen (Bauchatmung oder verlängerter Ausatmung) ist unmittelbar zu spüren. Manchen Menschen bringt auch eine Form von kreativem Ausdruck wie z.B. Tanzen, Malen oder das Spielen eines Instruments Entspannung und Erleichterung bringen.

Kinesiologie erlernen?

Für einen ersten Einstieg findet man im VAK Verlag einige gute Bücher zum Thema. Wer mehr wissen möchte, kann bei der örtlichen VHS oder an Heilpraktikerschulen Abendkurse oder Wochenendseminare von ausgebildeten Kinesiologen besuchen. Gute Einsteigerkurse sind z.B. „Muskeltesten, aber richtig“, Touch for Health 1 oder eine Einführung ins Brain Gym. Auf der Internetseite der DGAK, der Deutschen Gesellschaft für Angewandte Kinesiologie, dem Verband der Kinesiologen, finden sich kompetente Kolleginnen in ganz Deutschland. Für diejenigen, die sich intensiver mit dem Thema befassen möchten, gibt es eine berufsbegleitene 3-jährige Ausbildung zur Kinesiologin/zum Kinesiologen BK DGAK z.B. am IKL Institut für kinesiologische Lernförderung in Damme (bei Osnabrück) oder dem IAK Institut für Angewandte Kinesiologie in Kirchzarten (bei Freiburg) sowie auch in Berlin und anderen Orten.

5-Schritte-Lern-Modell

Das Um-Lernen des Körper-Seele-Geist-Systems erfolgt in der Begleitenden Kinesiologie, in welcher der Empfänger in der Selbstverantwortung bleiben soll und darf, sinnvollerweise in 5 Schritten:
1. PACE
2. Ziel
3. Voraktivität
4. Balance (der eigentliche Prozess der kinesiologischen Neuausrichtung)
5. Nachaktivität
(6. Verankern u. Feiern des Erfolgs, ggf. Unterstützung für zuhause)
Das PACE wird vor der Zielfindung gemacht, weil die Zielfindung im PACE oft leichter fällt. Gemäß den Wünschen bzw. Herausforderungen des zu Testenden wird ein positives Ziel formuliert. Je weniger Worte hierfür benutzt werden, umso besser. Ist ein Yoga Lehrer vor der ersten Yoga-Stunde z.B. sehr aufgeregt und hat vielleicht Sorge, er könne sich blamieren, könnte der Zielsatz lauten: „mein Bestes geben“, „erfolgreich unterrichten“ oder etwa „entspannt bleiben“. Wenn der zu Testende nicht sicher ist, was er sich wünscht, kann der Tester bei der Zielfindung achtsam helfen. Im Zweifelsfalle wird getestet, ob das gefundene Ziel für Körper, Seele und Geist des zu Testenden tatsächlich das Beste Ziel ist. Es sollten keine Negationen im Ziel enthalten sein, sonst besteht die Gefahr, dass das Gegenteil programmiert wird. Als Voraktivität könnte man in diesem Fall dann den gewählten Satz in der Ich-Form testen; also „Ich unterrichte erfolgreich.“ Schaltet der Muskel nun ab, beginnt die eigentliche kinesiologische Arbeit, Balance genannt. Man kann aber auch noch weitere Voraktivitäten (z.B. eine Körperwahrnehmung) einbauen, um den Stress im System noch einmal richtig deutlich werden zu lassen. Nun wird per Muskeltest oder intuitiv geschaut, was demjenigen bei der Erreichung seines Zieles helfen könnte, d.h. dass der Zielsatz am Ende stark testet als Zeichen dafür, dass jetzt kein Stress mehr vorliegt. Er könnte z.B. die Positivpunkte halten und dabei gedanklich die Stunde durchgehen, einen Glücksstein in die Hosentasche stecken, ein paar Brain Gym Übungen machen oder vielleicht das Gajananam-Mantra für gutes Gelingen singen. Weitere Stärkungsmöglicheiten siehe auch unter 6. Vielleicht hat er schon einmal eine ungute Erfahrung beim Präsentieren seines Wissens gemacht. Dann könnte die Kinesiologin nun über eine Altersrückführung den alten Stress aus dem System entlassen, so dass der Yogi nun ohne wieder Vorbelastung auf sein Wissen zurückgreifen kann. Als Erfolgskontrolle wird die Voraktivität, in diesem Fall der getestete Satz „ich unterrichte erfolgreich“, nun noch einmal wiederholt. Er sollte jetzt stark testen, also nicht mehr stressbehaftet sein. Testet er noch immer schwach, benötigt die Person möglicherweise eine weitere Unterstützung, evtl. auch für zuhause, manchmal aber auch nur ein paar Minuten Zeit, um das Gelernte zu integrieren. Testet der Muskel nun stark, kann man zum Verankern ein paar Überkreuz- oder Augenfolgebewegungen machen und sich gemeinsam mit dem zu Testenden über den Fortschritt freuen.

Arbeiten mit Surrogat

Wenn die Person, um die es geht, nicht selbständig in der Lage ist, einen Muskel zu halten (z.B. aufgrund von Krankheit, Behinderung, weil sie zu jung ist oder einfach wegen räumlicher Abwesenheit) kann über eine andere, meist nahestehende Person gearbeitet werden. So werden Babies i.d.R. über ihre Mütter getestet, Tierhalter statt des Haustiers usw. Hierbei ist darauf zu achten, dass zunächst die Surrogat Person und der Tester ins sogen. PACE, also den Zustand, in dem kinesiologischen Arbeiten möglich ist, gebracht werden. Dann wird über Muskeltest geschaut, ob der Stellvertreter für den zu Testenden einspringen darf. Liegt die Erlaubnis vor, wird nun dem Stellvertreter noch einmal deutlich gesagt, dass dieser jetzt für das System des zu Testenden steht. Dann findet man über den Stellvertreter raus, ob der eigentlich zu Testende ebenfalls im PACE ist. Falls nicht, wird die Person  – wie oben erläutert – ggf. ins PACE gebracht. Dann erfolgt die Balance, also das eigentliche kinesiologische Coaching, üblicherweise im 5-Schritte-Lernmodell.