Archiv für den Monat: März 2015

Stressreaktion verstehen

Stress kann uns aus unserer Mitte bringen, unsere Wahrnehmung und unsere Handlungsmöglichkeiten massiv einschränken. Der Mechanismus stammt aus der Zeit, als wir es mit wilden Tieren zu tun hatten. So gesehen, will Stress eigentlich unser Überleben sichern uns bereit machen, zu kämpfen, zu fliehen oder – wenn wir den Gegener nicht einschätzen können – uns sicherheitshalber tot zu stellen. Wir können Stress überall erleben, nicht nur im Job, in der Schule oder Partnerschaft. Doch abgesehen von Adrenalin- und Cortisol-Ausschüttung, was genau passiert bei Stress? Was den einen Menschen anregt oder erfreut, kann dem anderen bereits zu viel sein, ihn triggern oder völlig blockieren. Die Kinesiologie ist eine individuelle Bio-Feedback-Methode, die der Tatsache Rechnung trägt, dass jedes Wesen einzigartig ist. Sie hilft dabei, Stress aufzuspüren und vor allem auch dabei, ihn zu bewältigen.

Eine herausfordernde Situation wie z.B. eine Prüfung, eine Entscheidung, ein Bewerbungs-, oder Verkaufsgespräch bedeutet für manch einen Stress. Doch was weniger bekannt ist, auch das Konsumieren bestimmter Lebensmittel,  die An- oder Abwesenheit einer Person können Stress verursachen, sogar die Farbe an der Wand, das Ansehen eines Bildes oder Hören einer bestimmten Stimme oder Musik sowie auch bestimmte Materialen, wenn diese direkt den Körper berühren (z.B. allergische Reaktionen). Hier eine Liste von Dingen, die oft unbemerkt als Stressoren wirken:
– Elektrogeräte am Schlafplatz
– Brillengestelle mit Metallsteg in der Mitte
– Gürtelschnallen und Bauchnabelpiercings
– Kleidung mit hohem Synthetikanteil
– Weizen und andere glutenhaltige Getreide
– Kuhmilch und Milchprodukte wie Käse
– Fleisch (aus konventioneller Viehzucht), insbesondere Schweinefleisch
– Alles, was im Übermaß verzehrt, den PH-Wert kippen lässt, wie z.B. Kaffee, Zucker, Alkohol etc.

Wenn komische Sachen Stress auslösen
Unser System assoziert manchmal die absurdesten, eigentlich harmlosen Dinge mit Stress. Wenn der Gesamtzustand nicht gut ist, kann der Körper auf überraschende Art und Weise überreagieren. Dann können z.B. das falsche Material an den Zähnen, ein liebgewonnenes Haustier oder Schmuckstück, vermeintlich harmlose Kosmetika oder Seife, ein allgemein gut verträgliches Medikament oder die Gummisohlen unter den Schuhen das Fass zum Überlaufen bringen und zum energetischen Ungleichgewicht führen. Stress auslösen kann selbst das Trinken des „falschen“ Wassers, ein bestimmter Gedanke oder das unbedachte Wort eines Mitmenschen.

Um aus unseren Erfahrungen zu lernen, speichert unser System den Stress, der uns widerfährt, ab. Was uns eigentlich schützen soll, kann uns erheblich behindern, gelegentlich sogar längst vergessene Erfahrungen in Momenten, die wir zunächst in keinerlei Zusammenhang damit bringen. Um solche Retraumatisierungen aufzuspüren, kann die Kinesiologie eine große Hilfe sein, und vor allem auch dabei, uns von solchen erlernten Beschränkungen wieder zu befreien, und dem Körper-Seele-Geist-System aufbauende Alternativen zu eröffnen.

Muskeltest & Selbsttest

Muskeltesten, aber richtig! – Wie kinesiologische Selbsttests gelingen

KinesiologieDie diversen kinesiologischen Richtungen und Methoden haben eines gemein: das Testen von Muskeln. Über das „An-“ und „Abschalten“ d.h. den unterschiedlichen Tonus eines Muskels signalisiert unser Körper-Seele-Geist-System, was uns stärkt, was uns schwächt oder sich neutral auswirkt. Der Indikatormuskel sollte im Normalzustand leicht zu halten sein. Sind wir im testbaren Zustand, signalisiert ein starker Muskel eine Ja-Antwort des Unterbewusstsein bzw. dass uns das Abgefragte gut tut. Zittert der Muskel, gibt er nach oder kann nur unter großer Anstrengung gehalten werden, spricht man von einem „abgeschalteten“ Muskel, also einem Nein-Signal des Körpers.

Wie kommt es zu diesem Effekt?
Bei Stress wird die Kommunikation der Synapsen (im Gehirn) für eine Millisekunde unterbrochen. Diese Unterbrechung setzt sich über die Nerven bis in die Muskeln fort und verursacht eine kurzzeitige Muskelschwäche. Wer schon einmal wacklige Knie vor einem Auftritt oder eine Rede oder – noch extremer – nach einem Unfall hatte, kennt den Effekt. Genau so zeigt sich der getestete Muskel bei Stress schwächer als normal bzw. die Testperson muss deutlich mehr Kraft aufwenden, um den Muskel auf gleicher Höhe zu halten. Doch Vorsicht: richtiges Muskeltesten will gelernt sein! Das wird bei den diversen Anleitungen und YouTube-Videos zu kinesiologischen Selbsttests häufig unterschätzt.

Voraussetzungen für zuverlässiges Muskeltesten – PACE
Auch in Laienkreisen erfreut sich das Muskeltesten großer Beliebtheit. Um jedoch ein brauchbares, repräsentatives Testergebnis zu erhalten, sollten sowohl Testender als auch Getesteter einige Voraussetzungen erfüllen, d.h. im sogen. PACE sein. Der Begriff steht hier für: Positiv, Aktiv, Klar (Clear) und Energetisch. Hilfreich ist, wenn die Beteiligten
1. ausreichend mit Wasser versorgt sind,
2. sich im sogen. Aktiv-, nicht im Passivmodus befinden,
3. die Gehirnhälften mit einander arbeiten bzw. alle Dimensionen eingeschaltet sind und
4. die Beteiligten die richtige Einstellung zu Veränderung haben. Letzteres ist i.d.R. gegeben, wenn Gouverneursgefäß und Zentralgefäß in ihrer natürlichen Fließrichtung (nämlich aufwärts) fließen. Professionell arbeitende Kinesiologen prüfen diese vier Voraussetzungen vorab. Aber was macht ein Laie, der etwas testen möchte und nicht weiß, ob er überhaupt testbar ist?

Vier Schritte, um ins PACE zu gelangen, d.h. testbar zu werden
Den Zustand, in dem kinesiologisches Arbeiten möglich, sinnvoll und wirksam ist, lässt sich in vier Schritten erreichen:
Energetisch wird man durch das Trinken von (möglichst stillem) Wasser
– Klar (Clear): Massiere die „Gehirnknöpfe“ (Ni 27, also die kl. Kuhlen unter dem Schlüsselbein)
Aktiv: Ein paar Überkreuzbewegungen bringen Dich aus dem Stand-by-Modus in die Aktivität
Positiv: Lege eine Hand sanft quer auf Deine Stirn und halte Dir die sogen. „Positiv-Punkte“, also Deine Stirnbeinhöcker. Alternativ praktiziere die Hook-Ups (eine Entspannungs-Übung aus dem Brain Gym). Hierbei fährt Dein Energie-System einmal runter und baut sich wieder neu auf.

Anwendungsbereiche
Über das Muskeltesten lassen sich energetische Ungleichgewichte, mentale Blockaden, längst vergessene Traumata, Unverträglichkeiten und andere Stressfaktoren aufspüren. Viele Ärzte, Heilpraktiker, Psychiater und Psychologen setzen sie daher als Diagnoseinstrument oder z.B. beim Austesten von Allergien ein. Aber nicht nur das! Mit Hilfe einer erfahrenen Kinesiologin lässt sich über den Muskeltest herausfinden, was das konkrete Körper-Seele-Geist-System benötigt, damit es einer Person oder einem Tier (wieder) gut geht. Neu „programmiert“ können die Energien dann wieder frei fließen, man findet zurück zur Homöostase und ist wieder in der Lage, sein gesamtes Potential zu nutzen, um eine bestimmte (z.B. Prüfungs-) Situation oder das Leben im Allgemeinen gut zu meistern. In Ausnahmefällen, wenn z.B. krankheitsbedingt kein Muskel gehalten werden kann, arbeitet man stattdessen mit bewusster Körperwahrnehmung, dem so genannten Noticing, oder testet über ein Surrogat. In der Regel, gibt es einen Tester und eine zu testende Person, letztere kann aber auch eine Gruppe repräsentieren. Um an sich selbst zu arbeiten oder auszutesten, was dem eigenen System gut tut, kann man verschiedene Versionen des sogenannten Selbsttests erlernen.

Kinesiologie-Richtungen

Das Touch for Health (TM) wurde von John F. Thie entwickelt als Gesundheitspräventions- und Selbsthilfemethode für Laien. Sie fußt auf den Gesetzmäßigkeiten der traditionellen chinesischen Medizin. Nicht minder wirk- und bedeutsam ist die eher pädagogisch orientierte EDU-Kinesiologie. Besonders hervorzuheben ist hierbei das von Dr. Paul Dennison entwickelte Brain Gym (TM). Über gezielte Übungen, die z.T. an Yoga-Asanas erinnern, werden die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit gesteigert, so dass Lernen und auch die Präsentation des Gelernten leichter fallen. Diese Methode kommt auch oft bei Firmencoachings zum Einsatz. Das Three in One Concepts von Gordon Stokes und Daniel Whiteside setzt bei mentalen Blockaden und psychischen Herausforderungen bzw. den zugrundeliegenden Ereignissen oder Glaubenssätzen an. Unbewusste, beschränkende Einstellungen zu einem bestimmten Thema oder zu sich selbst werden durch lebensbejahende, förderlichere ersetzt. Bekannt wurde auch die Psycho-Kinesiologie nach Dr. med. Dietrich Klinghardt.
Ganzheitlich orientierte Ärzte und Heilpraktiker nutzen die Kinesiologie häufig auch bei der Diagnose und zum Austesten von Unverträglichkeiten oder Allergien sowie bei der Wahl der geeigneten Medikamenten.